Ökomodell beschließt interkommunales Innenentwicklungskonzept

Die neun Gemeinden des Ökomodell Achental möchten zukünftig gemeinsam und abgestimmt die bestehenden Potenziale für eine Innenentwicklung nutzen. Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung in der interkommunalen Zusammenarbeit bestehen gute Voraussetzungen, auch für die Nutzung von Innenentwicklungspotenzialen ein gemeinsames und abgestimmtes Vorgehen zu entwickeln. Das Konzept wird mit bis zu 75 Prozent vom Amt für ländliche Entwicklung Oberbayern gefördert.

 

Nicht nur in den großen Verdichtungsräumen des Freistaates besteht inzwischen ein hoher Siedlungsdruck. Auch die Mitgliedsgemeinden im Achental, in gut erschlossener und attraktiver Lage, verzeichnen einen Anstieg ihrer Bodenpreise. Die Herausforderung besteht darin, auch weiterhin bezahlbaren Wohnraum und passende Gewerbeflächen anbieten zu können. Auf der anderen Seite besteht das große Ziel, mit Grund und Boden sparsam umzugehen, so dass eine Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen und eine Nachverdichtung bereits bebauter Gebiete auch im Achental zu einer Aufgabe werden. Um diesem Anspruch gerecht zu werden hat der Gesamtvorstand des Ökomodell Achental in seiner letzten Sitzung im Rathaus in Bergen sich einstimmig für eine Umsetzung entschieden. Durch den interkommunalen Ansatz wird das Konzept bis zu 75 Prozent vom Amt für ländliche Entwicklung Oberbayern im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung im Achental (ILE) gefördert. Mit der Bürogemeinschaft Salm & Stegen und Micheller & Schalk aus München wurden erfahrene Büros beauftragt, den Prozess zu begleiten.

Bei der Herangehensweise sind die sehr unterschiedlichen Voraussetzungen der einzelnen Gemeinden zu berücksichtigen. Es gibt Mitgliedsgemeinden des Ökomodells, die sowohl bei der politischen und gesellschaftlichen Diskussion über den Nutzen von Innenentwicklungspotenzialen als auch bei der planerischen Bestandsaufnahme und Konzeptentwicklung weiter vorangeschritten sind als andere. Für eine spätere Akzeptanz im Hinblick auf gemeinsame Strategien und Maßnahmen wird es wichtig sein, die unterschiedlichen Wissensstände so gut wie möglich anzugleichen. Erst eine vergleichbare Ausgangsbasis für alle neun Gemeinden ermöglicht es, Konzepte und Strategien zu entwickeln, die von allen Mitgliedskommunen gleichermaßen getragen und verfolgt werden. Die Bestandsaufnahme soll pragmatisch erfolgen und nicht wiederholen, was in der ein oder anderen Gemeinde bereits vorhanden ist. Auf bestehende Untersuchungen, Analysen und Planungen soll aufgebaut werden.

Grundsätzlich geht es um eine belastbare Arbeitsgrundlage, die die wesentlichen funktionalen Aufgaben und Innenentwicklungspotenziale der neun Gemeinden einander gegenüberstellt. Bis zum Frühjahr 2020 wird eine Datengrundlage (Flächenkataster) für die Mitgliedsgemeinden des Ökomodell aufgebaut, welche eine Differenzierung und Priorisierung etwaiger Flächen und Gebäude u.a. nach Lage, Baurecht, Verfügbarkeit, Erschließung, Nutzung u.ä. ermöglicht. Diese Datengrundlage ist Ausgangspunkt für das Entwickeln von Strategien und Instrumenten zur Aktivierung von Innenentwicklungspotenzialen.

Die Strategien und Instrumente benötigen einen breiten politischen und gesellschaftlichen Rückhalt in den jeweiligen Mitgliedskommunen.  Im Rahmen einer Klausurtagung im Sommer/Herbst 2020, verbunden mit einer Exkursion in einen Gemeindeverbund, der bereits seit Jahren interkommunal Innenentwicklungspotenziale aktiviert, werden die Möglichkeiten und Grenzen einer abgestimmten Vorgehensweise und gemeinsamer Strategien und Instrumente ausgelotet.

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