Ökomodell wird weiterhin vieles bewegen

Gesamtvorstand ging in Klausur

Der Verein Ökomodell Achental besteht mittlerweile seit 18 Jahren. Im Laufe der Zeit sind zu den ursprünglichen Arbeitsschwerpunkten weitere Themenfelder hinzugekommen. Darüber hinaus stehen in der kommenden Jahreshauptversammlung am 25. Oktober die Neuwahlen des Vorstandes an. Aus diesem Grund sind die neun Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden und die Beisitzer des Gesamtvorstandes zu einer Klausursitzung zusammengekommen, um die gegenwärtige Arbeit zu reflektieren und Visionen für die kommenden Jahre zu entwickeln.


Um die Zielrichtung der kommenden Jahre festzulegen, begaben sich Bürgermeister, Beisitzer und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Ökomodells Achental nach Reit im Winkl. Im Gut Steinbach wurden die vier Handlungsfelder des Ökomodells (Landwirtschaft, Naturschutz, Tourismus und Energie) diskutiert. Vorab stellte Klaus-Dieter Graf von Moltke das Hotel Gut Steinbach sowie das zugehörige Chalet-Dorf im Rahmen einer Führung vor.

Um den Druck auf landwirtschaftlich genutzte Flächen zu verringern, ist derzeit ein gemeinsames Ausgleichsflächenkonzept kurz vor der Fertigstellung. Nun machte sich der Gesamtvorstand Gedanken darüber, wie das vom Amt für ländliche Entwicklung in Oberbayern geförderte Konzept im Rahmen der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) im Achental in die Umsetzung gebracht werden könnte. Angedacht ist eine gemeinsame Verwaltung der gemeindlichen Ökokonten in einer Art Öko-Bank, die in der Geschäftsstelle angesiedelt werden könnte. Auf diese Weise soll auch die notwendige fachliche Begleitung der einzelnen Maßnahmen sichergestellt werden.

Im Bereich Tourismus diskutierten die Bürgermeister und Beisitzer über die zukünftige Ausrichtung des Achentals. Mit Stephanie Hennes ist bereits seit mehreren Jahren eine Fachkraft beim Ökomodell tätig. Wichtig ist einigen Teilnehmern, das Thema „Radfahren“ noch mehr ins Zentrum der gemeinsamen Aktivitäten zu rücken.

Schließlich befasste sich der Gesamtvorstand mit dem Thema "Energie". Vor mehr als zehn Jahren hatten sich die Ökomodell-Gemeinden dem ambitionierten Ziel verschrieben, bis 2020 energieautark zu werden. Das bedeutet, dass sich das Achental vollständig mit Strom und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen versorgen will. Geschäftsführer Wolfgang Wimmer betonte die Bedeutung dieses Ziels für die großen Fortschritte, welche die Region bis heute erreicht hat. Die Erhebungen des Energiekonzepts zeigten aber auch in aller Deutlichkeit, so Wimmer, dass das ehrgeizige Ziel selbst bei Ausschöpfung aller vorhandenen Potenziale sehr anspruchsvoll ist. Nachdem sich die Rahmenbedingungen der Energiewende verschlechtert haben und auch die öffentliche Wahrnehmung schwieriger geworden ist, kann die Vision –zumindest bis 2020 – wohl nicht mehr erreicht werden. Deshalb wurde das bestehende Leitbild an die gegebene Situation angepasst mit der Kernaussage, eine möglichst hohe Quote mittels erneuerbarer Energieträger abzudecken – dies jedoch ohne Jahreszahl.

Nachdem das Ökomodell seit vielen Jahren eine bewährte Plattform für den Austausch und Abwicklung darstellt, soll zukünftig die interkommunale Zusammenarbeit als weiteres Aufgabenfeld entwickelt werden. Die Versammlungsteilnehmer waren sich einig darin, dass hierbei viele Synergien genutzt werden können.

Mit dem Achenjahr 2018 steht beim Ökomodell im kommenden Jahr ein weiteres Themenjahr an. Die Besonderheit an diesem Projekt ist die Kooperation von mehreren regionalen Akteuren, so Gebietsbetreuerin Kathrin Schwarz. Demnach wird die Tiroler Ache im Jahr 2018 nicht nur Schwerpunkt beim Ökomodell sein, sondern auch beim Museum Salz&Moor (Klaushäusl), beim Naturpavillon Übersee und beim Heimat- und Geschichtsverein Achental. Dadurch ist es möglich die Ache aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Während der gesamten Klausur war stets die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Händen zu greifen, die die eigentliche Stärke des Ökomodells ausmacht. Dieses Vertrauen ist im Lauf der letzten 18 Jahre gewachsen und bildet die unentbehrliche Grundlage für die Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg. So blicken Bürgermeister und Beisitzer voller Zuversicht auf die kommenden Jahre. Das Ökomodell wird auch weiterhin vieles bewegen.

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