Unterstützung der Almbauern

Ökomodell will sich mehr für die Wertschätzung der Almwirtschaft einsetzen

In diesem Jahr feiert das Ökomodell Achental sein 20-jähriges Bestehen. Dass sich der Verein aber keinesfalls auf den Erfolgen der letzten zwei Jahrzehnte ausruht, zeigen die aktuellen Projekte. Mit dem „Almenprojekt“ zur Unterstützung der Almbauern und der Kreuzkraut-Problematik hat sich das Ökomodell zwei überaus dringlichen Themen angenommen. Diese und weitere Anliegen wurden in der letzten Gesamtvorstandssitzung des Vereins im Unterwössener Rathaus erörtert.

Unterwössen - Zur Unterstützung der Almbauern in der Region hat das Ökomodell Achental eine Studie in Auftrag gegeben, um die aktuelle Situation sowie die Perspektiven der Almwirtschaft in Erfahrung zu bringen. Anhand dieser Zielsetzung haben Studenten der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Wien (Abteilung für Raum, Landschaft und Infrastruktur) die wichtigsten Themenschwerpunkte in der Almwirtschaft zusammen mit den Almbauern erfasst und aufgearbeitet.

In der letzten Gesamtvorstandssitzung des Ökomodells präsentierte die Leiterin der Studienarbeit, Frau Prof. Dr. Ulrike Pröbstl-Haider (BOKU Wien), eine Zusammenfassung der Ergebnisse. Derzeit sehen sich die Almbauern vor allem mit Problemen aus den Themenbereichen Wasser (Verfügbarkeit, Abwasserentsorgung) und Tourismus (Müll, Offenlassen von Gattern, Hunde) konfrontiert. Ein besonders Problem sei zudem zunehmende Respektlosigkeit gegenüber den Almbauern, dem Weidevieh und der Natur.

Um die Almbauern bei der Lösung dieser Probleme unterstützen zu können, stellt die Professorin abschließend verschiedene Lösungsansätze vor, die das Ökomodell bearbeiten und umsetzen könnte. Laut den Vorständen des Ökomodells sei es wichtig, dass die Almbauern vom Ökomodell profitieren können.

Neben dem Almenprojekt hat sich das Ökomodell mit der Kreuzkraut-Problematik einem weiteren wichtigen Thema angenommen. Mit einer umfassenden Kartierung der Kreuzkräuter wurde bereits begonnen und auch Einzelberatungen für interessierte Landwirte werden bereits angeboten. Ergänzend sind Informationsveranstaltungen, Aktionstage und Sensibilisierungsmaßnahmen geplant. Das Ökomodell wird dabei vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberbayern, im Zuge der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) im Achental unterstützt.

Kreuzkräuter zählen zu den Konfliktarten. Sie enthalten Pyrrolizidin-Alkaloide, die in hoher Konzentration für Mensch und Tier giftig sind, da sich das Gift mit der Zeit in der Leber anreichert und dort zu irreversiblen Leberschäden führen.

Als letzten Punkt auf der Tagesordnung berichtet Marc Nitschke (1. Bürgermeister der Gemeinde Übersee und 1. Vorsitzender des Gemeindenetzwerkes „Allianz in den Alpen“) vom „Alpweek Intermezzo“, der Alpenkonferenz und laufenden Projekten des Gemeindenetzwerkes AidA. Die internationalen Veranstaltungen beschäftigen sich mit nachhaltiger Entwicklung und damit verbundenen Themen, wie beispielsweise Landnutzung, Klimawandel, Biodiversität und Mobilität im alpinen Raum. Im Rahmen der Veranstaltungen wurden wichtige Themen angesprochen und gleich an die jeweiligen Umweltminister der beteiligten Länder weitergegeben. Abschließend weist Bürgermeister Nitschke auf die AidA-Fachtagung hin, die am 20. und 21. September 2019 in Lichtenstein stattfindet.

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