Zustimmung für Heizwerkanschluss

Erstellt von Sybilla Wunderlich |

Erste Gemeinderatssitzung der Gemeinde Schleching in diesem Jahr

Schleching – Der Anschluss der kommunalen Liegenschaften an das geplante Heizwerk der Scheck GbR war Gegenstand der Erörterung auf der Gemeinderatssitzung.

Seit etwa neunzehn Jahren werden die Schule, der Kindergarten, das Rathaus und das Bürgerhaus über eine zentrale Heizung (Pellets und Heizöl als Redundanz),  welche sich im Keller des Schulgebäudes befindet, versorgt. Nachdem nun an diesem  Pelletkessel (Baujahr 2003) durch schlechten Zustand eine größere Sanierung ansteht und auch beim Brandschutz eine gesonderte Prüfung stattfinden müsste, wurden vor einem Jahr Überlegungen zum Anschluss der Gemeindeobjekte an eine externe Heizversorgung auf Hackschnitzelbasis angestellt. Eine grundsätzlich positive Entscheidung über den Anschluss an die Nahwärmeversorgung wurde damals getroffen, nur die vertraglichen Angelegenheiten sollten noch ausgearbeitet werden, die nun dem Rat vorlagen.

Wolfgang Wimmer, Geschäftsführer Ökomodell und Biomassehof Achental zeigte in seinem Vortrag auf der jüngsten Sitzung  den aktuellen Zustand und drei mögliche Varianten zu dieser Situation:  

Der Heizkessel aus dem Jahr 2003 im Schulhaus  ist in einem schlechten Zustand, auch durch die beengten Platzverhältnisse wird eine mögliche Erneuerung erschwert.  Zusätzlich steht einen Ölbrenner als Redundanz- und Spitzenlastkessel zur Verfügung. Der Brennstoff-Bunker zur Lagerung der Pellets ist über die Jahre instabil geworden. Einzig die Übergabestation und der Pufferspeicher sind gut in Takt. Berücksichtigt werden muss der Brandschutz, der einer gesonderten Prüfung unterzogen werden müsste, so Wimmer weiter.

 Michael Scheck Senior und Junior  möchten eine Trägerorganisation in Form einer GbR gründen, um die Energie-Versorgung der eigenen Immobilien, der gemeindlichen Liegenschaften und eventuell weiterer Interessenten im Umkreis mittels Hackgutheizung zu gewährleisten. Geplant sind zwei Hackgutkessel mit einer Nennwärmeleistung von 150 kW. Ein Kessel fungiert als Hauptkessel und ein zweiter als Reserve- oder Notfallkessel. Die Abrechnung erfolgt mittels Wärmemengenzähler, die hierfür notwendige Übergabestation existiert schon im Schulgebäude.

Wolfgang Wimmer zählte die Vorteile auf, so wäre der anstehende Umbau der bestehenden Heizanlage nicht mehr notwendig, die Brandschutzprüfung entfällt durch die externe Heizquelle, es wird kein Personaleinsatz zur Kesselbetreuung (Hausmeister/Bauhof) und für den Brennstoffeinkauf (Verwaltung) benötigt, der frei werdende Kesselraum steht für andere Nutzungen zur Verfügung. Es handelt sich bei der Scheck GbR um einen verlässlichen und  örtlichen Versorger, der außerdem eine starke persönliche Bindung an den Ort hat. Auch der monetäre Aspekt ist positiv, es ist eine Kosteneinsparung von zirka fünfzehn Prozent  bei der Energieversorgung pro Jahr zu erwarten.

Die Kosten für die neue Nahwärmeleitung zwischen dem geplanten Heizwerk und der Übergabestation in der Schule betragen rund 8.000 Euro (52 Trassenlaufmeter je 220 Euro, minus 60 Euro Förderung je TLM).

Bürgermeister Josef Loferer betonte auch den Wert der  ökologischen Seite bei der Umstellung von Pellets –oder im Notfall Heizöl- auf komplett Hackschnitzel. Das Prädikat nachwachsender Rohstoff gilt für Pellets wie für Hackschnitzel, jedoch sind Pellets ein verarbeiteter Brennstoff, während Hackschnitzel direkt von der Waldstraße aus der Region verwendet werden können. Das Fazit des Bürgermeisters war „es kommt der Umwelt zugute und wir sparen Geld“.

Die zweite Variante „der Neubau eines Heizkessels“  hätte einen hohen Kostenaufwand  und die Prüfung, ob es im jetzigen Heizraum überhaupt  möglich ist sowie die Brandschutzüberprüfung. Vorteile  wären  eine „eigene“ Wärmebereitstellung und keine Zeitbindung an einen Liefervertrag.

Die dritte Variante „es bleibt wie es ist“ birgt das Risiko eines Ausfalls durch den kritischen Kesselzustand. Es wäre dann der Solo-Betrieb des Ölbrenners nötig, was ganz sicher nicht ökologisch vertretbar wäre in einer Ökomodellgemeinde und einem Bergsteigerdorf.

Nach diesen Ausführungen von Wolfgang Wimmer beschloss der Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen den Abschluss des Wärmeliefervorvertrages mit der Scheck GbR.

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Biomassehof Achental ©Vodermeier
Hackschnitzelproduktion am Biomassehof Achental in Grassau; von dort wird der Brennstoff für die geplante Anlage bezogen.