KENDLMÜHLFILZEN

Die Kendlmühlfilzen zählen zu den größten Hochmooren zwischen Inn und Salzach. Wie das Bergener Moos, Wildmoos und Sossauer Filz sowie Hacken- und Rottauer Filz sind sie Teil der südlichen Chiemseemoore, die in den Verlandungszonen des ehemals weitaus größeren Ur-Chiemsees entstanden sind.

Die Kendmühlfilzen haben in den vergangenen Jahrhunderten eine intensive Nutzung als Torflieferant erfahren. Der Abbau begann im 18. Jahrhundert in den Randbereichen und wurde im 19. und besonders 20. Jahrhundert im industriellen Maßstab betrieben, um Brennmaterial zu fördern. Mit dem Aufkommen anderer Brennstoffe verlor der Torf an Bedeutung, wurde aber in den 70er- und 80er-Jahren nochmals abgebaut, diesmal für Blumenerde-Herstellung. Eine Bürgerinitiative kämpfte jahrzehntelang gegen die letzten Nutzung dieses Hochmoores und erreichte schließlich seine Unterschutzstellung.

Wer heute durch die Kendlmühlfilzen wandert, kann vielerorts die Spuren des Torfabbaus entdecken. Die ehemaligen Torfstiche sind zwar wieder bewachsen und im zentralen Teil bewirken Staudämme eine Wiedervernässung dieses empfindlichen Ökosystems. Bis die Wunden aber verheilen, werden noch viele Jahre ins Land gehen: Torf wächst nur mit 1 mm pro Jahr nach.

Ein Faltblatt (pdf-Datei, 3,8 MB) informiert über die Zugangswege und Informationsangebote rund um die Kendlmühlfilzen.

Die Entstehung der südlichen Chiemseemoore finden Sie hier erklärt (pdf-Datei, 1,2 MB).

Wie Sie moorschonend ohne Torf gärtnern, zeigt ein Faltblatt des Bayerischen Landesamts für Umwelt auf (pdf-Datei, 1,9 MB)