SÜSSENER- UND LANZINGER MOOS

Eingebettet in eine Hügellandschaft befindet sich südlich von Marquartstein eine kleine Moorlandschaft, die ihre Entstehung einer Naturkatastrophe verdankt. Beim Abschmelzen des Chiemsee-Gletschers am Ende der letzten Eiszeit löste sich von der Flanke des Hochlerch ein gewaltiger Felssturz, der das Tal quer verlegt. Die Tiroler Achen musste sich ein neues Bett graben (das Achenknie von Marquartstein zeugt heute noch davon). Zwischen den Felssturzmassen bildeten sich feuchte Mulden, in denen heute das Süssener und Lanzinger Moos liegt.

Die Moorflächen sind winzig im Vergleich zu den um ein Vielfaches größeren Kendlmühlfilzen - aber allein auf die Größe kommt es nicht an. Im Gegensatz zu den Chiemseemooren ist das Süssener und Lanzinger Moos kaum durch menschliche Eingriffe beeinträchtigt und beherbergt das typische Artinventar der Hochmoore. Neben dem Sonnentau, der mit seinen klebrigen Blättern kleine Insekten fängt und verdaut, findet sich hier beispielsweise auch die Moosbeere.