Aktionstag „Natürlich auf Tour“ erreicht mehr als 3000 Wintersportbegeisterte

Gebietsbetreuer und Naturschutzwächter informieren am Geigelstein

Im Februar 2023 fand der 8. Aktionstag „Natürlich auf Tour“ statt und führte die Erfolgsserie der Initiative fort: Über hundert HelferInnen waren in rund 30 bayerischen Skitourengebieten unterwegs und haben mehr als 3000 WintersportlerInnen über naturverträgliches Verhalten im Gelände informiert, so auch im Naturschutzgebiet Geigelstein.

Vom Bodensee bis zum Königssee und in zwei Tourengebieten im Bayerischen Wald waren mehr als hundert HelferInnen im Einsatz, um Menschen beim Skitouren- und Schneeschuhgehen oder beim Winterwandern über naturverträgliches Verhalten zu informieren. Die rund 3000 angesprochenen Personen freuten sich über Informationen, Kartenmaterial und kleine Give-Aways. Manfred Scheuermann, beim Deutschen Alpenverein verantwortlich für die Initiative, freut sich über den Erfolg: „Wir konnten mit mehr Helferinnen und Helfern denn je mehr Tourengebiete abdecken, waren nach zweijähriger Coronapause auch wieder im Bayerischen Wald unterwegs und sind im Ganzen mit mehr Menschen ins Gespräch gekommen“.

Möglich gemacht haben den Aktionstag die vielen Partnerorganisationen. Neben mehreren DAV-Sektionen sind Naturparks, der Nationalpark Berchtesgaden, die Biosphärenregionen, das Alpinium, die Landratsämter, die Forstbetriebe, die Bergwacht, Naturschutzverbände und viele weitere, teilweise auch mit hauptberuflicher Unterstützung am Aktionstag beteiligt. Am Geigelstein waren Severin Sebald (Gebietsbetreuung Achental) und die Naturschutzwächter Kurt Bauer und Thomas Mayr vor Ort, um über die Schutzgebietszonen und Betretungsregelungen zu informieren.

„Natürlich auf Tour“ gilt auch fürs Winterwandern

Neben dem Skitouren- und Schneeschuhgehen wird das Winterwandern immer beliebter – auch bei wenig Schnee zieht es die Menschen in die Berge. Damit die tierischen Bergbewohner in Ruhe überwintern können, wurden in diesem Jahr beim Aktionstag gezielt auch diese Gruppe sensibilisiert und auf die Wald-Wild-Schongebiete aufmerksam gemacht. „Beim Winterwandern ist man zwar auf Wegen unterwegs und weniger in der Fläche als beispielsweise beim Skitourengehen. Trotzdem ist es wichtig, die Wald-Wild-Schongebiete zu meiden und sich umsichtig zu verhalten, denn die Tiere reagieren besonders empfindlich auf Störungen“, erklärt Scheuermann. Bei der Flucht verbrauchen sie viel Energie, gleichzeitig finden sie im Winter wenig Futter und können ihre Reserven nicht wieder aufladen. „Wenn kaum Schnee liegt, kommen für die Tiere weitere Probleme hinzu. Den Birkhühnern fehlt zum Beispiel der Pulverschnee für ihre Schneehöhlen, in denen sie Schutz vor großer Kälte finden. Schneehühner mit ihrem weißen Federkleid fehlt ihre sonst gute Tarnung, die Bedrohung durch Fressfeinde nimmt dadurch zu“, so Scheuermann weiter.

Verständnis statt Verbote

Ziel des Aktionstages ist es, Verständnis und Sensibilität für die Natur und nötige Schutzmaßnahmen zu schaffen. Der DAV hat zusammen mit dem Bayerischen Umweltministerium und vielen Beteiligten im Rahmen des Konzeptes „Skibergsteigen umweltfreundlich“ in den gesamten Bayerischen Alpen und in Teilen des Bayerischen Waldes Routenempfehlungen und „Wald-Wild-Schongebiete“ erarbeitet und umgesetzt. Letztere sollen von BergsportlerInnen freiwillig gemieden werden, um den Tieren einen Lebensraum zum Überwintern zu geben. „Vollkommen zu Recht ist Wintersport abseits präparierter Pisten beliebt: Das winterliche Gebirge ist faszinierend, die Ruhe eine willkommene Abwechslung vom hektischen Alltag. Damit wir das weiter genießen können, appellieren wir an alle, die draußen unterwegs sind, die Schongebiete zu respektieren, sonst werden wir in Zukunft mit immer mehr Betretungsverboten konfrontiert sein“, sagt Scheuermann.

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