Bergmähder am Hochgern

Eine Zusammenfassung des Pilot-Projektes

Das Ökomodell Achental hat das Pilot-Projekt „Bergmähder am Hochgern“ initiiert mit dem Ziel die Kulturlandschaft Alm und die Biodiversität am Hochgern zu erhalten. Das Projekt wird von der Regierung von Oberbayern beraten und gefördert und vom Landratsamt Traunstein unterstützt. Christian Tegethoff ist einer der Mitinitiatoren und arbeitet ehrenamtlich am Projekt mit.

Auf Almwiesen finden sich häufig extreme Lebensbedingungen dicht nebeneinander. Geologie, Klima, Höhenlage, Neigung und Exposition variieren stark auf kleinstem Raum. Die Art und Intensität der Bewirtschaftung prägen ebenfalls den Standort. 60 bis 70 Jahre wurde die Almwiesen am Hochgern-Gipfel nicht mehr bewirtschaftet. Zwischenzeitlich war eine dichte Schicht aus Grasfilz entstanden. Über die Jahrzehnte reicherte sich die Fläche stark mit Nährstoffen an, wodurch sich einzelne Gräser zu Lasten von blütenreichen Pflanzen noch stärker ausbreiteten.

2020 startete deshalb das Projekt am Hochgern: ein Mulcher brach den Grasfilz auf. 2021 wurde die Fläche gemäht und das Mähgut abtransportiert. So können die Nährstoffe auf der Fläche gezielt reduziert werden. Dauerbeobachtungsflächen wurden eingerichtet, um die Veränderungen der Pflanzenarten langfristig zu überwachen. So konnten schon 2021 erste Veränderungen in der Artenzusammensetzung beobachtet werden.

2022 wurde nach der Mahd am Hochgern ein Weidezaun aufgestellt und eine Wasserversorgung installiert. Als die Pflanzen nach vier bis fünf Wochen nachgewachsen waren, wurde eine kleine Gruppe Rinder von Stefan Loider (Almbauer der Weitalmgemeinschaft) auf die Gipfelweide getrieben. Mit einer angepassten Beweidung kann so ganz gezielt eine Fläche gepflegt und ausgemagert werden. Verbiss und Tritt der Tiere verfestigen die Grasnarbe und die Bestockung wird angeregt.

Durch die jährliche Beweidung kann die wieder gewonnene, aus Naturschutzsicht sehr wertvolle Fläche dauerhaft erhalten werden. Laut Christian Tegethoff hat die Beweidung mehrere Vorteile: gesünderes Vieh und entlastete Talbetriebe, da die Tiere nur noch von Herbst bis Frühjahr im Tal versorgt werden müssen. Außerdem die klassische Kreislaufwirtschaft: die Pflanzen werden vor Ort gefressen und die Exkremente verbleiben auf den Weiden. Eine Zufuhr von Nährstoffen erfolgt nicht. Durch die Beweidung werden diese artenreichen Bergwiesen ohne maschinellen Einsatz erhalten und liefern einen wesentlichen Beitrag zum Artenschutz.

 

Leseempfehlung

Bergmähder am Hochgern in den Chiemgauer Alpen

Biodiversitäts-Hot Spot, Galloways und die Freude an den Bergen – wie der Almfachberater, Agrar-Ingenieur und Bergretter Christian Tegethoff sich für die Pflege der Almwiesen am 1748 m hohen Hochgern im Landkreis Traunstein einsetzt.

Den ganzen Bericht finden Sie unter https://land-belebt.bayern/neuigkeiten/bergmaehder-am-hochgern-in-den-chiemgauer-alpen

Zurück
©Christian Tegethoff
©Christian Tegethoff
©Christian Tegethoff
©Christian Tegethoff
©Christian Tegethoff
©Christian Tegethoff