Erstes interkommunales Archiv in Bayern

Ökomodell Achental e.V. als Vorreiter

Im Rahmen der letzten Gesamtvorstandssitzung des Ökomodells wurde das gemeinsame Achental-Archiv beschlossen, die notwendigen Mittel bereitgestellt und der Standort entschieden. Für die Verwaltung und Organisation ist Archivarin Martina Höhne zuständig, die sich seit Februar 2020 mit den Archiven der einzelnen Gemeinden im Ökomodell beschäftigt. Damit entsteht das erste interkommunale Archiv Bayerns.

Jede Kommune ist in der Pflicht ein Archiv zu führen. Für kleine Gemeinden ist diese Aufgabe oftmals alles andere als einfach. Es fehlt an den entsprechenden Räumlichkeiten und vor allem dem nötigen Fachpersonal. Mit der Schaffung einer gemeinsamen Personalstelle hat das Ökomodell Achental e.V. im Februar 2020 bereits einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung unternommen. Nun folgt der zweite entscheidende Schritt: die räumliche Zusammenführung der Archive. Beteiligt sind die Gemeinden Reit im Winkl, Unterwössen, Schleching, Marquartstein, Staudach-Egerndach, Übersee und Bergen. Standort für das Achental-Archiv ist die Marktgemeinde Grassau.

Das Ökomodell Achental und die verbundenen Gemeinden zeigen damit auf wie wichtig die interkommunale Zusammenarbeit für die Vielzahl der bevorstehenden Herausforderungen ist. Ein wichtiger Beweggrund der Entscheidung ist, die Schätze der Vergangenheit aus den Kellern zu holen und die Geschichte der Region an einem zentralen Ort für alle BürgerInnen zugänglich zu machen. Somit wird sichergestellt, dass die Gestaltung der gemeinsamen Zukunft durch die Geschichte der Region begleitet wird. Hintergrund ist das Ziel der Ökomodell-Gemeinden die Region gemeinsam zu entwickeln und nicht an den eigenen Gemeindegrenzen halt zu machen.

Die Zusammenführung der Archive in ein zentrales Archiv bedeutet nicht, dass alle Unterlagen in einen Topf geworfen werden. Ganz im Gegenteil: „die Bestände der einzelnen Gemeinden verbleiben im Eigentum der jeweiligen Gemeinde und sind mandantengenau jederzeit wieder voneinander trennbar“ erklärt Martina Höhne.

Für die Achental-Gemeinden birgt das interkommunale Archiv zahlreiche Vorteile, allen Voran die Einsparung von Kosten und die Entlastung der MitarbeiterInnen in ihrer Aufgabenvielfalt. Der wohl wichtigste Mehrwert ist zweifellos der Zugang für alle Interessierten. Durch eine zentrale Ansprechpartnerin und einen zentralen Rechercheort werden Nachforschungen vereinfacht. Vor allem bei gemeindeübergreifenden Zuständigkeiten (z.B. Schulverbänden, Pfarrverbänden, Vereinen oder Umgemeindungen) ergeben sich dadurch Synergieeffekte.

Die Räumlichkeiten werden in den nächsten Monaten von Archivarin Martina Höhne bezogen. Im Herbst ist ein Tag der offenen Tür geplant, um der Öffentlichkeit das erste interkommunale Archiv Bayerns vorzustellen. Für das gesamte Achental ist dies ein historischer Schritt im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit.

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