Skitouren und Naturschutz unter einen Hut bringen

Naturschutzwacht und Polizei am Geigelstein im Einsatz

Wie in den vergangenen Wintern auch sind in dieser Saison wieder Polizisten der Alpinen Einsatzgruppe im Naturschutzgebiet Geigelstein unterwegs. Sie klären die Tourengeher zusammen mit der Naturschutzwacht über die sensiblen Bereiche an diesem Berg auf und kontrollieren die Einhaltung der Betretungsverbote.

Schleching - Im bayernweiten Vergleich der Skitourenberge ist der Geigelstein außergewöhnlich. Hier treffen auf engem Raum Naturschutzgebiet und Freizeitsport aufeinander. Beiden zu ihrem Recht zu verhelfen ist seit langem das Ziel der Gebietsbetreuung Achental. "Seit der Neufassung der Schutzgebietsverordnung 2009 haben die Tourengeher wieder mehr Freiheiten im Naturschutzgebiet" erläutert Gebietsbetreuer Stefan Kattari vom Ökomodell Achental. So dürfe beispielsweise der "Hirsch" wieder befahren werden, eine Abfahrtvariante vom Breitenstein, die zuvor gesperrt war. "Wir achten aber dafür streng darauf, dass das "Karl" auf der Südseite des Breitensteins und die Abfahrt zur Ruprechtshütte ungestört bleiben." fügt Kattari hinzu.

Durch die Betretungsverbote im Winter und Frühjahr sollen in erster Linie die Rauhfußhühner geschützt werden. In den genannten Bereichen hat vor allem das Birkwild seine Ruhezonen. Die selten gewordenen Vögel überstehen den Winter im Gebirge mit ihren Fettreserven. Werden sie gestört, verbrauchen sie zuviel Energie und sterben im schlimmsten Fall an Entkräftung. Dabei ist die Fluchtdistanz oft sehr groß. Die Birkhühner ziehen sich zurück, ehe der Tourengeher sie überhaupt zu Gesicht bekommt.

Damit die seltenen Vögel am Geigelstein weiterhin eine Chance haben, werden die Skitourengeher bereits auf den Parkplätzen im Gebiet aufgeklärt. Hinweistafeln und Flyer, die zusammen mit dem Deutschen Alpenverein entwickelt wurden, informieren über die freigegebenen Bereiche und über die Rauhfußhühner. An besucherstarken Tagen sind oftmals auch Naturschutzwächter des Landkreises Traunstein im Gebiet unterwegs, um die Freizeitsportler über die sensiblen Bereiche im Naturschutzgebiet aufzuklären. Verstärkt werden sie bereits seit einigen Wintern von Polizeibeamten der Alpinen Einsatzgruppe. Vorrangiges Ziel ist es, die Tourengeher zu sensibilisieren. "Wenn wir aber eine Verletzung des Betretungsverbots feststellen, wird ein saftiges Bußgeld fällig" erklärt PHK Schuster von der Polizeiinspektion Grassau die andere Seite dieses Einsatzes. Zusammen mit der Naturschutzbehörde ist man sich einig, dass die Situation zur Zeit zufriedenstellend ist. Damit dies so bleibt, werden auch in dieser Skisaison immer wieder Polizeibeamte im Naturschutzgebiet kontrollieren.

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