Solar-Partner aus Bayern und Baden-Württemberg zu Gast im Achental

Im Rahmen einer zweitägigen Exkursion war der Verein Solar-Partner e.V. aus Bayern und Baden-Württemberg zu Gast im Achental, um Anlagen zur Erzeugung regionaler, erneuerbarer Energien zu besichtigen. Neben einer Vorstellung des Ökomodells und einem Erfahrungsaustausch zum Thema Interkommunale Zusammenarbeit stand die Besichtigung des Biomassehofes Achental und weiterer Regenerativer Erzeugungsanlagen, wie dem Wasserkraftwerk Gränzmühle in Marquartstein, den BHKW´s im Fernwärmenetz Grassau und der Hofkunstmühle in Haslach auf dem Programm. Begleitet und organisiert wurde die Veranstaltung von Klimaschutzmanager Hans Haslreiter (Ökomodell Achental).

Bei der Begrüßung der Solar-Partner machte Klimaschutzmanager Hans Haslreiter deutlich, wie wichtig es ist, die zukünftige Energieversorgung rechtzeitig auf „erneuerbare regionale Energien“ umzustellen, und den Energieverbrauch weiter zu senken. Im Rahmen eines Vortrages stellte er das Ökomodell Achental mit einigen ausgewählten Projekten vor und zeigte auf, wie eine interkommunale Zusammenarbeit über 20 Jahre lang zum Vorteil aller funktionieren kann.

Bei einem Rundgang über das Gelände des Biomassehofes Achental in Grassau erläuterte Mitarbeiter Hubert Zaiser (Betreuung KWK/Heizwerke) die verschiedenen Arbeitsschritte und technischen Anlagen sowie die Einsatzmöglichkeiten von Energieholz in Form von Holzpellets und Hackschnitzel. Zudem erhielten die Gäste umfassende Informationen zur Produktion der Hackschnitzel und deren Anwendung im Heizwerk der kommunalen Wärmeversorgung Grassau KU, AöR. Besondere Aufmerksamkeit erzeugten die Holzvergaser. Dort werden durch den Einsatz von Holzpellets Strom und Wärme erzeugt.

Im Anschluss stand die Besichtigung des Wasserkraftwerkes Gränzmühle in Marquartstein auf dem Programm. Florian Wegener, Betriebsleiter des Wasserkraftwerkes Gränzmühle und Klimaschutzmanager Hans Haslreiter führten die Besucher zum Einlaufbauwerk mit den vier Schützen, dem Ausleitungskanal und der Rechenanlage des Wasserkraftwerkes. Im Maschinenhaus wurden die beiden Turbinen und Generatoren mit einer Gesamtleistung von 1.000 KW besichtigt und erläutert. Durch die Stromproduktion von ca. 20.000 KWh am Tag können ca. 1.000 Haushalte mit regenerativem Strom versorgt werden.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Solar-Partner von der Standfestigkeit der Anlagen: Generator 1 ist seit 1954 problemlos im Dauerbetrieb, Generator 2 seit 1983. Die Laufzeit der Anlage gibt Florian Wegener mit über 99 Prozent pro Jahr an, lediglich bei Hochwasser, bei Ausräumarbeiten im Kanal oder bei Revisionsarbeiten stehe die Anlage. Um auf dem Laufenden zu bleiben, seien stetig Modernisierungen notwendig, aktuell werde beispielsweise die komplette Steuerung der Anlagen von analog auf digital umgestellt, um eine komplette Fernüberwachung zu realisieren, so Wegener. Die 2005 errichtete Fischtreppe werde in nächster Zeit ebenfalls den neusten Erkenntnissen angepasst.

Ina Röpcke bedankte sich im Namen der Solar-Partner für die informative Veranstaltung bei Florian Wegener, Hubert Zaiser und Hans Haslreiter. Vor allem der Erfahrungsaustausch war für die 21 Solar-Partner sehr wertvoll. Hans Haslreiter bedankt sich bei den Teilnehmern für den Besuch und freut sich über das Engagement für die regionale und erneuerbare Energieversorgung in Bayern und Baden-Württemberg.

Abschließend wurde die Hofkunstmühle der Familie Gfaller in Haslach besucht. Zwei Wasserkraftwerke versorgen die Kunstmühle mit umweltfreundlicher Energie.

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Wasserkraftwerkes Gränzmühle
Wasserkraftwerkes Gränzmühle
Die Besuchergruppe Solar-Partner e.V. mit Betriebsleiter Florian Wegener (links) bei der Besichtigung des Wasserkraftwerkes Gränzmühle in Marquartstein ©Haslreiter