Tiroler Ache unter die Lupe genommen

Vorstände erkunden Flußverlauf

Einen ganzen Tag lang erkundeten die Bürgermeister der Mitgliedsgemeinden im Ökomodell Achental und Beisitzer im Vorstand den Flussverlauf der Tiroler Ache.

Exkursion Tiroler Ache Exkursion Tiroler Ache

 

 


 

 

Die Exkursion erfolgte per Boot und Fahrrad - Ziel der Tour war, die Themen entlang des Flussverlaufes wie Hochwasserschutz, Tourismus, Energiegewinnung und Naturschutz an verschiedenen Stellen zu erörtern und dies zunächst mit Booten auf dem Wasser und den letzten Abschnitt mit dem Fahrrad entlang des Deiches. Zu Beginn verteilte sich die Gruppe am Ausgangspunkt in Schleching auf zwei Schlauchboote. Erste Zwischenstopp war an einer Kiesbank auf Höhe von Raiten. Dort stand Wolfgang Selbertinger von der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt Traustein als Gesprächspartner zur Verfügung. Er gab eine kurze Einführung von der eiszeitlichen Entstehung der Landschaft bis zu den naturschutzfachlichen Besonderheiten entlang des Flusses. Im Brennpunkt der folgenden Diskussion stand die zunehmende Anzahl der Biber und deren Problematik, aber auch die Besucherlenkungen während der Sommermonate entlang der Kiesbänke. Viele kiesbrütende Vogelarten werden dadurch beeinträchtigt. Anschließend wurde die Bootsfahrt fortgesetzt bis zur Ausstiegsstelle am Landschulheim in Marquartstein.

Dort wechselten die Teilnehmer von den Booten auf die eigenen Fahrräder. Es ging weiter zum neuangelegten Uferbereich mit Sitzmöglichkeiten im Ortsbereich in Marquartstein und dem angrenzenden Planetenweg. An der Stelle wurde die Bedeutung für Erholungssuchenden besprochen, Beispiele für eine gelungene touristische Inwertsetzung konnten besichtigt werden. Nächste Station war die sogenannte „Sollbruchstelle“ kurz nach Staudach-Egerndach. Dort trat der Fluss während des Hochwassers 2013 über die Ufer und sorgte für enorme Schäden im weiteren Verlauf. Einig waren sich die Vorstände über die Bedeutung von Retensionsräumen in Abstimmung mit den Grundstückseigentümern. Lobend erwähnt wurde die Durchführung der Deichstabilisierung mittels Stahlwannen durch das Wasserwirtschaftsamt Traunstein und der gute Zustand der Deichwege, welche auch in großen Teilen als Fuß- und Wanderwege genutzt werden. Hier sorgen die zur Verfügung gestellten Mittel der bayerischen Staatsregierung nicht nur für verbesserten Hochwasserschutz, sondern es wird auch die Erholungsfunktion gefördert. Weiter ging es zur Kiesfalle nach der Eisenbahnbrücke im Überseer Gemeindegebiet. An der Stelle wurde die Kiesentnahme durch die derzeit tätigen Baufirmen besichtigt und über die jährlichen Geschiebefrachten in Form von Kies und sonstigen Sedimenten gesprochen. Leider befindet sich auch immer wieder ein gewisser Anteil an Hausmüll, vor allem zu Hochwasserzeiten, im Fluss. Als zusätzliches Thema wurde eine mögliche Energiegewinnung mittels Wasserkraftnutzung angesprochen. Ein großer Teil der Teilnehmer bedauerte die immer noch schwierige Rechtslage bei der Genehmigung von neuen Standorten. Bislang erfolgte an der Stelle noch keine notwendige Weiterentwicklung. Letzter Programmpunkt war der Aussichtsturm am Lachsgang mit Blick ins Mündungsdelta der Tiroler Achen und mit einer Schlussbesprechung in der Feldwieser Bucht wurde der informative Tag beendet.

Zurück