Umweltbildner rücken näher zusammen

Jahrestreffen des Netzwerks Umweltbildung Chiemgau in Aschau

Umweltbildner aus den Landkreisen Traunstein und Rosenheim trafen sich am vergangenen Freitag, 23.11.2012 in Aschau, um das Jahr Revue passieren zu lassen und über die weitere Vernetzung zu diskutieren. Dabei beschlossen sie, die Zusammenarbeit auf festere Füße zu stellen: mit einem Kooperationsvertrag.

Aschau – „Bauernland und Bauersleut“, eine Vereinigung von Bäuerinnen aus dem Priental, die als Umweltbildnerinnen Gästen und Einheimischen traditionelles kulturelles Wissen und Naturerfahrung zugleich vermitteln, war der diesjährige Gastgeber für das Jahrestreffen der Mitglieder des Netzwerks Umweltbildung Chiemgau (NUC). Marianne Willer gab den gut 20 Mitgliedern, die ins neblige Aschau gekommen waren, eine kleine Kostprobe ihrer Führung unter der Aschauer Burg. Für die Teilnehmer eine interessante Erfahrung: obgleich selbst in der Umweltbildung tätig tragen solche Treffen immer zum Erfahrungsaustausch bei.

Im Anschluss wurde intensiv über die weitere Vernetzung der Mitglieder diskutiert. Umweltbildner sind in vielen Bereichen tätig – sie haben dabei das gleiche Ziel: das Verständnis für ökologische Zusammenhänge einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen. Aus der Taufe gehoben wurde das Netzwerk 2009 in Grabenstätt. Die Idee dahinter: in den Landkreisen Traunstein und Rosenheim sind zahlreiche Personen in der Umweltbildung aktiv, doch ein übergreifender Austausch fehlte bislang. Diese Koordinierungsfunktion erfüllt das NUC nun zum Teil. Einen ersten großen Auftritt hatte das Netzwerk auf der Gartenschau 2010 in Rosenheim, wo die unterschiedlichsten Angebote wie Feuermachen in der Steinzeit, Sinneserleben von Naturmaterialien, das Erkennen von Gift- und Heilpflanzen oder Vogelführungen großen Zuspruch bei den Besuchern fanden.

Gerade in der unterschiedlichen Zusammensetzung der Mitglieder sehen die Gebietsbetreuer Hannes Krauss (Chiemsee) und Stefan Kattari (Achental) eine der Stärken des Netzwerkes: „Bei uns ist ein fachübergreifender Austausch möglich – zu unseren Mitgliedern zählen engagierte Einzelpersonen, Vereine, Verbände, Ämter und Museen.“ Allerdings geben die beiden Gebietsbetreuer auch zu bedenken, dass der derzeitig bestehende lose Verbund im Netzwerk manchmal auch hinderlich sei. Ohne formelle Struktur (etwa als Verein) steht kaum ein Budget zur Verfügung, um beispielsweise Fortbildungsmaßnahmen aus eigener Kraft zu ermöglichen.

Doch unabhängig von der Organisationsform ist es für alle ein erklärtes Ziel, dass das NUC in der Öffentlichkeit als Ansprechpartner für Fragen der Umweltbildung wahrgenommen wird. Derzeit sehen die Beteiligten vor allem den wesentlichen Vorteil im Informations- und Erfahrungsaustausch. Einstimmig beschlossen die Mitglieder deshalb, einen formellen Kooperationsvertrag der Mitglieder vorzubereiten. Das Netzwerk Umweltbildung rückt damit näher zusammen und sieht einer deutlichen Stärkung entgegen.

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