Naturschutz
„Man liebt nur, was man kennt,
und man schützt nur, was man liebt.“
Konrad Lorenz
Zusammenarbeit u.a. mit
– Amt für ländliche Entwicklung (ALE)
– Landwirtschaftsamt Traunstein
– Maschinenring Traunstein
Zusammenarbeit u.a. mit
– Naturschutzbehörden
– Naturschutzfond Bayern
– andere regionale Gebietsbetreuer
– DAV
Kooperation mit
Touristinfos
Das Achental zeichnet sich durch ein vielseitiges Landschaftsbild aus.
So sind zahlreiche Natur- und Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen wie beispielsweise die Filze und Moore, das Geigelsteingebiet sowie die Uferzonen des Chiemsees und das Achendelta.
Die einzigartige Vielfalt an Lebensräumen und damit an zum Teil seltenen Pflanzen- und Tierarten auf engstem Raum bilden das für Tourismus und Erholung so anziehende Landschaftsbild im Achental und sind gleichzeitig wichtig für einen stabilen Naturhaushalt. Diesen gilt es zu erhalten und zu schützen und die Bevölkerung für den Naturschutz zu sensibilisieren.
Das Ökomodell engagiert sich daher auch in vielfältigen Projekten zur Umweltbildung.
Unsere Gebietsbetreuerin Magdalena Bahr ist unsere Expertin in allen Fragen rund um den Bereich Naturschutz.
Aktuelle Projekte Naturschutz:
- Almen- und Bergmähderprojekt: Unterstützung der Landwirte bei ihren Landschaftspflegemaßnahmen
- Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit zur Schutzwürdigkeit der Natur für Kinder und Erwachsene (Beschilderung der Filzen und Kiesbänke der Tiroler Achen)
- Gezielte Maßnahmen der Besucherlenkung zur Sicherung von Ruhezonen für empfindliche Arten (z.B. im Geigelsteingebiet, in den Filzen)
- Artenreiches Achental. Unsere Kommunen summen.
Blick ins Projekt:
Dauerhafte Informationstafeln aufgestellt – Flussuferläufer und Flussregenpfeifer brüten wieder an der Tiroler Ache
Oft übersehen, brüten an der Tiroler Achen ganz besondere Vögel: Flussregenpfeifer und Flussuferläufer kommen im April aus ihren Wintergebieten in Afrika zurück. Bei uns angekommen, brauchen sie die Kiesbänke der Flüsse, auf denen sie ihre Jungen großziehen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des INTERREG-Projektes wurde der Kiesbrüterschutz auf ganz Bayern ausgeweitet. Im Rahmen des Artenhilfsprogramm Kiesbrüter (AHP) spielt auch der Abschnitt der Tiroler Ache zwischen Schleching und Chiemsee eine wichtige Rolle.
Zusammen mit den Bürgermeistern Herbert Strauch und Ludwig Entfellner sowie den Projektleiterinnen Sabine Pröls (Leiterin der Regionalgeschäftsstelle Inn-Salzach vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz e.V.) und Magdalena Bahr (Gebietsbetreuung Achental, Ökomodell Achental) wurden die neuen Schilder eingeweiht. Anders als die temporären gelben runden Schilder, bleiben diese dauerhaft an der Tiroler Ache stehen. Es wurden die drei Hotspots (Schleching, Unterwössen und Übersee) am Flusslauf beschildert. Bürgermeister Ludwig Entfellner ist froh über diesen nächsten Schritt im Artenschutzprojekt. „Das beständige Sichtbarmachen unserer artenreichen Natur ist sowohl für Einheimisch also auch unsere Gäste wichtig, um die versteckte Schönheit unserer Heimat zu erkennen und zu bewahren.“
Naturschutz geht uns alle an und dies zeigt sich auch in einer hervorragenden Zusammenarbeit mit den Gemeinden und deren Bauhöfen, der Flussmeisterstelle des WWA Traunstein, welche die Informationsschilder dankenswerterweise aufgestellt haben, und auch den Ehrenamtlichen, die beim Monitoring und dem Auspflocken der Brutstellen helfen. Lassen sich die Vögel zur Brut auf bestimmten Kiesbänken nieder, beobachten die ehrenamtlichen Helfer, ob die Vögel menschlichen Störungen ausgesetzt sind. Dann kommen gelbe Schilder zum Einsatz, um die Brutplätze für die Dauer der Brutzeit abzugrenzen. So wissen die Besucher, welche Stellen sie auf den Kiesbänken meiden müssen.
„Wer kein Fernglas dabeihat, kann nun anhand der Fotos auf den Informationsschildern erkennen, wie die vom Aussterben bedrohten Vogelarten aussehen, und sich über deren Lebensraum informieren. Wir hoffen, dass so eine noch größere Akzeptanz der Maßnahmen geschaffen werden kann“, so Sabine Pröls.
Worauf gilt es als Besucher an der Tiroler Ache zu achten?
- Halten Sie Abstand von den gelben runden Schildern, die auf die Brutgelege hinweisen!
- Unbedingt in diesen Bereichen Hunde anleinen!
- Bei stark warnenden Vogelrufen, lieber den Rückzug antreten.
- Kiesbänke, die komplett von der Tiroler Achen umspült sind, während der Brutzeit bitte meiden.
Warum sind diese Artenschutzmaßnahmen notwendig geworden?
Leicht hatten es diese Tiere noch nie. Früher waren unsere Flüsse aber viel breiter, mit sich jährlich verändernden, ausgedehnten Kiesbänken. Im Zuge der Begradigungen sind diese Lebensräume jedoch Mangelware geworden. Außerdem sind die Gelege von Hochwasser gefährdet. Deshalb fangen die Vögel verhältnismäßig spät im Jahr an, zu brüten, und legen bei Verlusten oft ein bis zwei Nachgelege. Aber auch wir Menschen spielen eine Rolle. So haben die Kiesbänke für uns eine große Bedeutung zur Naherholung gewonnen. „Durch die Flucht bei Störung durch den Menschen und seiner Begleiterscheinungen (Hunde, Zelten, Feuer machen) bleiben die Eier ungeschützt zurück und kühlen aus. Eine erfolgreiche Brut ist so nicht mehr möglich“, so Pröls.
Herbert Strauch zeigt sich beim Beobachten der ersten Flussregenpfeifer in Übersee an der Tiroler Ache begeistert: „Es sind wirklich besondere Tiere, die unsere Beachtung und Schutz verdient haben. Die einfachen Regeln zum Schutz der seltenen Vögel einzuhalten, sollte kein Problem darstellen, da diese zeitlich begrenzt sind und es Ausweichmöglichkeiten gibt.“
Der Vorteil bei den gelben Schildern ist, dass wirklich nur notwendige Stellen abgesperrt werden und ein Großteil der Kiesbänke weiter betreten werden kann. Auch wird beobachtet, wann die Tiere mit Brüten fertig sind. Das kann – je nach Brutbeginn – sehr unterschiedlich sein. Mitte bis Ende Juli sollten die meisten Paare mit dem Brüten fertig sein.
Dieses Jahr sind die Einbindungen der Schulen im Achental im vollen Gange. Die Grundschule in Schleching wird sich mit einem Projekttag mit den Kiesbankbrütern auseinandersetzen und auch das Gymnasium in Marquartstein ist für eine Kooperation im Zuge des Monitorings angefragt. „Wer mit einem Verständnis für Artenschutzmaßnahmen groß wird, wird es ein Leben lang als selbstverständlich erachten, seine Umwelt zu schützen und Maßnahmen zu akzeptieren, die die eigene Freiheit einschränken“, hofft Magdalena Bahr und freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Schülern.
Bei Fragen zum Projekt oder wenn Sie mithelfen wollen, dann können Sie sich bei Sabine Pröls, sabine.proels@lbv.de oder Magdalena Bahr, gebietsbetreuer@oekomodell.de melden.
Ihre Ansprechpartnerin:
Magdalena Bahr
Gebietsbetreuerin
Tel.: +49 8641 6965200
Handy: +49 175 9962786
Email: gebietsbetreuer@oekomodell.de