Mit der Polizei fast bis zum Gipfel des Geigelsteins

Erstellt von Ökomodell Achental |

Die alpine Einsatzgruppe der Polizei sowie Naturschutzwacht und Gebietsbetreuung auf Aufklärungsstreife im Naturschutzgebiet Geigelstein. Der Lebensraum für Raufußhühner ist durch Betretungsverbote im NSG geschützt. Gerade im Winter können durch den Wintersport Konflikte entstehen.

Naturschutzgebiet Geigelstein: Mit seinem beeindruckenden Gipfel ist der Geigelstein Anziehungspunkt für Wintersportler aus dem nahen und weiten Umkreis. Diese Einsätze der besonderen Art werden alljährlich in der Wintersaison absolviert, zuletzt am Samstag, den 05.02.22. Startpunkt war der Wanderparkplatz Geigelstein in Schleching. Hierzu kommen Einsatzkräfte der alpinen Einsatzgruppe der Polizei mit der Naturschutzwacht des Landratsamtes Traunstein und der Gebietsbetreuerin des Ökomodell Achental zusammen.

Was zunächst nach einer unnötigen Eskorte für Skitourengeherinnen klingt, hat aber einen sinnvollen Hintergrund. Im Naturschutzgebiet ist genau geregelt, welche Bereiche im Winter betreten werden dürfen und wo dies nicht gestattet ist. Es wird mit Flyern und Karten an allen Zugängen zum Gebiet über die Regelung informiert – einzelne Skispuren, Skischuhspuren zeigen aber, dass die Verbote nach wie vor von einer Minderheit übertreten werden.

Mit ihrem Einsatz weisen Polizei, Naturschutzwacht und Gebietsbetreuung immer wieder mit Nachdruck darauf hin, dass die Geigelstein-Schutzgebietsverordnung kein zahnloser Papiertiger ist und Übertretungen mit Geldbußen geahndet werden. Dringen Tourengeher in die Ruhezonen ein, vertreiben sie die scheuen und bedrohten Raufußhühner, die auf ihrer Flucht sehr viel Energie verlieren. Einmal zu oft gestört überleben die Vögel den Winter nicht. Meist bemerkt der menschliche Störenfried gar nicht, was er anrichtet, denn die Fluchtdistanzen der Wildtiere sind oft größer als die menschliche Wahrnehmungsspanne. Der Besucherdruck am Geigelstein verlangt ganz klar nach einer Lenkung im Gebiet, um auch in Zukunft ein Miteinander von Natur und Bergsport zu gewährleisten.

Bei der aktuellen Streife wurde kein verbotswidriges Verhalten festgestellt. Mittlerweile sind viele Besucher sensibilisiert und kennen die Regeln. Grundsätzlich konnte eine durchweg positive Stimmung bei den Besuchern vernommen werden. Sowohl heimische als auch weitgereiste Sportler freuten sich über eine Aufklärung vor Ort. Damit dies so bleibt, werden auch im heurigen Winter weiterhin regelmäßige Patrouillen durchgeführt, bei denen Naturschutzwächter und Polizeibeamte die Einhaltung der Betretungsregelungen im Naturschutzgebiet kontrollieren. Denn nur eine strikte Beachtung wird den vom Aussterben bedrohten Raufußhühnern das Überleben sichern können.

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Abbildung 1: Einsatz im Gelände, Alpine Einsatzgruppe und Naturschutzwacht
Abbildung 2: Lagebesprechung am Parkplatz, Naturschutzwacht und Polizei
Abbildung 3: Fröhliche und informierte Sportler schon ab Parkplatz, hier zusammen mit der Gebietsbetreuung. Dann kann nichts mehr schief gehen.