Kreuzkraut mittels Bildverarbeitung bekämpfen?

Neue Methode zur Kreuzkrautbekämpfung getestet

Das Thema Kreuzkraut beschäftigt die hiesigen Landwirte, das Ökomodell Achental und den Maschinenring Traunstein schon geraume Zeit. Im Achental wurde schon viel Öffentlichkeitsarbeit betrieben und verschiedene Bekämpfungsmethoden getestet. Nun gibt es eine neue Methode zur Einzelbekämpfung, die selbst auf stark befallenen Flächen Erfolg bringen soll: der RumboJet 880 – eine Maschine zur automatisierten Pflanzenbekämpfung mittels Bildverarbeitung aus dem Allgäu.

Der RumboJet 880 ist ein angehängtes Arbeitsgerät. Es detektiert die Kreuzkräuter mit Hilfe von Multispektralkameras. Die so erkannten Pflanzen werden dann gezielt von einzeln schaltbaren Düsen besprüht. Ursprünglich wurde das Gerät zur Bekämpfung von stumpfblättrigem Ampfer im Dauergrünland entwickelt. Ob die Methode auch bei Kreuzkraut funktioniert, wurde nun erstmals im Achental getestet. Dazu musste die Software der Kameras neu programmiert werden, um das Kreuzkraut zu erkennen.

Engagierter Begleiter der Maßnahme ist Landwirt Hans Maier aus Übersee, Beisitzer im Vorstand des Ökomodells. Er hat den Maschinenring Traunstein bei der Flächenauswahl und der Organisation des Einsatzes unterstützt. Die Kosten für die Durchführung werden vom Ökomodell Achental getragen.

Die Organisation der Maßnahme erfolgte durch den Maschinenring Traunstein. Der engagierte Lohnunternehmer Rupert Freiberger aus Diepoldsberg bei Obing hat in zwei dieser Maschinen investiert und arbeitet mit dem Hersteller an der Weiterentwicklung dieses umweltschonenden Verfahrens. Im Maschinenringgebiet sind somit bereits zwei RumboJets und ein ähnliches Gerät eines anderen Herstellers im Einsatz. „Im Grünland gegen Ampfer funktioniert die Technik der Einzelpflanzenerkennung schon sehr gut. Gegen andere Unkräuter und in anderen Kulturen laufen aktuell Tests mit unseren Mitgliedern“, so Raphael Röckenwagner, Geschäftsführer des MR Traunstein.

Der Einsatz von Herbiziden wird oftmals kritisch gesehen. Der Vorteil dieser Methode ist, dass nur geringe Mengen gezielt eingesetzt werden. „Durch die kamerabasierte Erkennung von Unkräutern und giftigen Schadpflanzen kann Pflanzenschutzmittel eingespart und andere Pflanzen geschont werden“ erläutert Raphael Röckenwagner.

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Neue Methode zur Kreuzkrautbekämpfung getestet ©MR Traunstein
v.l.n.r. Susanne Reiter (Projektleitung Maschinenring Traunstein), Landwirt Hans Maier, Landwirt Sebastian Stöger, Lohnunternehmer Rupert Freiberger, Fahrer Josef Blank und Landwirt Siegfried Stephl ©MR Traunstein
Neue Methode zur Kreuzkrautbekämpfung getestet ©Magdalena Bahr
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Neue Methode zur Kreuzkrautbekämpfung getestet ©Magdalena Bahr
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