ACHENTALARCHIVE

Die Achentalarchive sind der Sammelbegriff der einzelnen gemeindlichen Archive aller Gemeinden im Bereich des Ökomodell Achental. Zu diesen gehören die Archive der Gemeinden: Grabenstätt, Grassau, Übersee, Unterwössen, Reit im Winkl, Schleching und die Verwaltungsgemeinschaften Bergen mit Bergen und Vachendorf, sowie die Verwaltungsgemeinschaft Marquartstein mit Marquarstein und Staudach-Egerndach.

Gemeindlichen Verwaltungsakten entstanden mit den Entstehungen der Politischen Gemeinden ab 1808 anfänglich meist nur in Form von Gemeinderatsprotokollen, Rechnungen und wenigen Unterlagen.
Da die Gemeinden in früheren Zeiten keinen Ortschronisten oder Archivar hatten, übernahm in der Regel der jeweilige Bürgermeister, Gemeindeschreiber (oft der Lehrer) oder ein höherer Verwaltungsbeamter die Betreuung des Archivs.
Um akuten Platznöten Herr zu werden oder unangenehme Zeitzeugnisse aus der Welt zu schaffen, wurden verschiedentlich großzügig Akten unausgesondert entsorgt.
Die Ablage des Schriftgutes in der Registratur wird entweder zentral von einer Mitarbeiterin betreut oder die Sachbearbeiter kümmern sich um ihr Schriftgut selbst. Das Schließen einer Akte, Aufbewahrungsfristen und Anbietung an das Archiv erfolgten in der Regel nicht. So wuchsen die Registraturen immer weiter an, eine Trennung zum Archivgut erfolgte meist nicht.
Der Zugang zu den Unterlagen war oftmals ohne weitere Kontrolle möglich, die Lagerung teils unsachgemäß, wie die unten stehenden Bilder verdeutlichen. Dieser Umstand bedeutete leider oft Verluste oder Beschädigung von Archivgut.
Fachlich unterstützt wurden die Archive ab den 1950iger Jahren durch die zum Teil ehrenamtlichen Kreisarchivpfleger des Landkreises. Herr von Doveneck sonderte einige Registraturen in den 1990iger und 2000er Jahren aus.
Diese Situation änderte sich dann 2019 mit dem Beschluss der Gemeinden des Ökomodell Achental gemeinsam im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit eine hauptamtliche Fachkraft für die Archive anzustellen. Im Februar 2020 nahm Martina Höhne ihre Arbeit auf und begann mit dem Aufbau der Achentalarchive. Inhalte und Schwerpunkte der archivischen Arbeit werden neu gesetzt und ein strukturiertes Archivkonzept kommt zum Einsatz. Die Wahrnehmung der Archive, die ja öffentliche Archive sind und jeder Bürgerin und Bürgern offenstehen, soll im Bewusstsein der Bevölkerung durch Öffentlichkeitsarbeit fest verankert werden.