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Gemeinsam aktiv gegen Kreuzkraut

Das Ökomodell Achental setzt sich seit jeher für den Erhalt der kleinstrukturierten Landwirtschaft ein und versucht, Lösungen für praxisrelevante Aufgaben und Probleme zu schaffen und Prozesse zu optimieren.

 

Kreuzkrautbekämpfung

Die Bekämpfung des sowohl für den Menschen als auch für das Vieh giftigen Kreuzkrauts auf Weideflächen stellt eine Herausforderung für die Landwirte dar: „Kreuzkräuter enthalten Giftstoffe, die für Pferde, Rinder und andere Rauhfutterfresser tödlich sein können. Die Giftpflanzen, vorwiegend Wasser-Kreuzkraut und Jakobs-Kreuzkraut, müssen daher auf Wiesen und Weiden intensiv kontrolliert werden. Als direkte Maßnahme kommen vor allem eine mechanische Regulierung durch Ausstechen und Ausreißen, sowie eine Behandlung mit geeigneten Herbiziden in Frage“ (Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft).

Im Rahmen des vom Ökomodell Achental betreuten RumboJet-Projektes wird seit dem letzten Jahr erfolgreich erprobt, wie das Kreuzkraut mittels KI identifiziert und dann gezielt bekämpft werden kann. In Zusammenarbeit mit dem Biologen Markus Sichler, der die biologische Betreuung des Kreuzkrautprojekts übernimmt, wird die Wirksamkeit und Dauerhaftigkeit der Maßnahme kontinuierlich überprüft.

Anders als auf konventionell bewirtschafteten Flächen, ist der Einsatz von Herbiziden auf ökologisch bewirtschaftetem Grünland nicht erlaubt, sodass hier nur die mechanische Entfernung des Kreuzkrauts in zeitaufwändiger und mühsamer Handarbeit in Frage kommt.

 

Von der Idee zur Praxis

Im engen Austausch mit Margarete Winnichner, zweite Bürgermeisterin in Übersee und Flüchtlingsbeauftragte, entstand die Idee, Geflüchtete im Achental entgeltlich in diese Arbeit einzubinden. Ein ähnliches Vorhaben wurde andernorts in Bayern bereits erfolgreich umgesetzt und diente als Vorbild.

Am Mittwoch, den 20.08.2025, konnte der erste Versuch zur Bekämpfung von Kreuzkraut auf einer Fläche mit biologischer Landwirtschaft in Übersee stattfinden. Insgesamt sechs Geflüchtete aus der Ukraine, Syrien und Afghanistan nahmen mit großem Engagement daran teil, um die Fläche von Kreuzkraut in Blüte sowie jungem Kreuzkraut (keine Blühte im ersten Jahr) zu befreien. Unter Anleitung von Christian Maier, Ökomodell-Projektmanager Landwirtschaft, und Betreuung von Margarete Winnichner war der Projektauftakt ein voller Erfolg. Eine zünftige Brotzeit zum Abschluss des gelungenen Tages durfte natürlich nicht fehlen.

 

Ausblick

Alle Beteiligten waren sich am Ende des Tages einig, dass das Projekt auf weiteren Flächen fortgeführt werden soll. Die mechanisch befreite Fläche liefert darüber hinaus auch für Markus Sichler wichtige Erkenntnisse als Vergleichsfläche für das mittels Herbiziden behandelten Grünland im RumboJet-Projekt.