Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft
In Kooperation mit der Molkerei Berchtesgadener Land möchte das Ökomodell Achental e.V. mit einer Themenreihe über die Land- und Milchwirtschaft in der Alpenregion informieren. Den Auftakt macht das Thema Kreislaufwirtschaft und welchen Beitrag unsere Kühe leisten. Dass das Interesse der Bevölkerung an diesen Themen groß ist, hatte bereits die positive Resonanz auf den gut besuchten Vortrag von Peter Dufter „Die Kuh – ein Klimakiller?“ gezeigt, zu dem das Ökomodell im letzten Jahr einladen durfte.
Die Kuh und das Klima
Eine Landwirtschaft ohne Tiere ist bei uns in der Alpenregion nicht vorstellbar. Aufgrund von klimatischen und topografischen Gegebenheiten ist Ackerbau im Achental nur eingeschränkt möglich, sodass ein Großteil der landwirtschaftlichen Fläche als Weideland (Weidehaltung und Mahd) für die Tierhaltung genutzt wird. So ist es nicht verwunderlich, dass das Milcheinzugsgebiet der Molkerei Berchtesgadener Land im Grünlandgürtel der Alpen liegt.
Anschaulich hatte auch Peter Dufter über die Zusammenhänge zwischen Welternährung, Klimaerwärmung und unserem Konsum von heimischen Milchprodukten, Milch und Rindfleisch berichtet. Anders als die Rinder aus der Intensivtierhaltung können die Grünlandkühe sogar zur Begrenzung des Klimawandels beitragen.
Nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Denn im Idealfall wird das Grünland nicht durch Mahd bewirtschaftet, sondern die Tiere direkt auf der Weide gehalten. Durch die Tritte und das Rupfen der Kühe auf der Weide wird das Wurzel- und Pflanzenwachstum angeregt. Abgestorbene Wurzeln im Boden werden von Mikroorganismen und Regenwürmern abgebaut und zu Humus aufgebaut, der wiederum zusätzliches CO2 speichert. Zudem stärkt Weidehaltung die Widerstandskräfte der Kühe. Klauen, Gelenke und Beine werden geschont. Entgegen vieler Vorurteile wirkt sich die landwirtschaftliche Tierhaltung positiv auf den Nährstoffkreislauf aus. Der Mist der Tiere gelangt als natürlicher Dünger zurück in den Boden und dient den Pflanzen als Nährstoffquelle. Humus wird aufgebaut und dieser wiederum bindet CO2. (Jede zusätzliche Tonne Humus bindet ca. 1,8 Tonnen CO2.). Wichtig ist, weniger in einzelnen Sparten zu denken, sondern in Kreisläufen: Boden – Pflanze – Tier.
Gut für´s Klima
Wiesen gehören zu den größten CO2-Speichern auf der Erde. Dauergrünland speichert mit 588 Milliarden Tonnen CO2 mehr CO2 als Wälder und Äcker zusammen (Bodenatlas 2015). Umso wichtiger ist es, diese traditionelle Form der Landwirtschaft gegenüber der Intensivtierhaltung zu fördern.
Auch im Vortrag von Peter Dufter war deutlich geworden, dass die Bevorzugung lokaler Milch- und Fleischprodukte aus Weidetierhaltung durch den Konsumenten essenziell ist, um nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern auch eine nachhaltige Landwirtschaft und somit die Umwelt zu unterstützen.


















